Wie mache ich mein unternehmen für Kandidaten attraktiver?

Auszug aus dem Vortrag von Gunther Schnatmann für Inhaber, Geschäftsführer und Personaler

Als Arbeitgeber attraktiv(er) werden

 

Frage/Analyse:

  • Was macht meinen Betrieb schon jetzt besonders? 
  • (Hard-Facts und Soft-Facts)
  • Qualität meiner Ausbildung (Jahrgangsbeste)
  • Qualität meiner Arbeit (Kammer-Auszeichnungen, Vorzeigeprojekte) + modernste Maschinen
  • Wachstum (sicherer Arbeitsplatz)
  • Langjährige zufriedene Mitarbeiter
  • Goodies für Mitarbeiter, Betriebsklima
  • Oder einfach: was unterscheidet mich von Konkurrenten

Was kann und will ich noch tun, um meinen Betrieb attraktiver zu machen?

  • Goodies für Mitarbeiter - z.B. betriebliche Altersvorsorge
  • Flexiblere Arbeitszeiten?
  • Equal Pay?
  • Gemeinsame Wohltätigkeits-Aktionen in meinem Ort?
  • Nachhaltigerer Umgang mit Energie/Material?
  • Digitale Aufstellung (kann man immer verbessern)
  • Frage: Was sagen meine Mitarbeiter?
  • Was finden sie gut?
  • Was hat sich positiv die letzten Jahre verändert?
  • Aber was würden sie sich auch an Verbesserungen wünschen?

Umsetzungsplan

  • Was an positiven Änderungen / Goodies möchte ich in welchem Zeitraum mit welchem Aufwand umsetzen?
  • Wie kann ich meine Mitarbeiter dabei einbinden?
  • Wen brauche ich zur Unterstützung (Kammer, Versicherungsberater für betriebl. Altersvorsorge)
  • Schon auf der Homepage Besonderheiten beschreiben, welche Bewerbern ins Auge fallen 
  • Auf der Job-Seite (oder im eigenen Bereich dafür auf der Hauptseite) konkret die alten und neuen Vorteile benennen (inkl. Übernahmegarantien, Arbeitszeitmodelle, Karrieremöglichkeiten etc.) - dazu Details nachfolgend
  • Zusätzlich Fotos und Zitate von Chef und Mitarbeitern auf die Seite stellen: Warum wir gerne hier arbeiten, was für tolle Aufgaben wir haben etc.

Seite kontinuierlich weiter anfüllen mit interessanten Inhalten:

  • News: Neue Mitarbeiter, neue Maschinen, neue tolle Projekte, neue Prüfungsergebnisse/Auszeichnungen - als Texte, möglichst mit Fotos und wo es geht auch mit Videoclips
  • Wenn möglich: Solche Infos + Fotos auch an lokale Medien (Anzeigenblätter, Lokalzeitungen, Lokalsender) geben - daraus folgende Veröffentlichungen wiederum auf der Webseite (Screenshots, Links) platzieren
  • Alle News auf dem eigenen LinkedIn-Profil veröffentlichen
  • (wird stark zur Jobsuche von erfahrenen Leuten verwendet, erreicht aber auch gut Eltern von Azubi-Bewerbern)
  • Alle News auf eigenem Facebook-Profil veröffentlichen
  • Bildlastige News mit verkürzten Texten auf Instagram
  • Jugend-/Azubi-Themen mit kurzen Texten und Videos bei
  • TikTok und/oder Snap

Zusätzlich Veröffentlichungen auf Social-Media-Accounts von eigenen Mitarbeitern (Corporate Influencer) - die mit dem Firmen-Account verbunden sind:

  • Entsprechender Kollege/Kollegin sollte Bock haben, Social-Media-Native
  • Ansporn geben: z.B. als Gegenleistung bei einer Gehaltsverhandlung
  • Kann natürlich auch die im Betrieb mitarbeitende Frau vom Chef oder der Mann der Chefin sein…
  • Inhalte: Coole Betriebsfeier, coole neue Maschine, cooles Projekt etc.
  • Inkl. Fotos / Handyvideos

Schließlich noch einen attraktiven Bereich „Jobs“ bzw. „Karriere“ auf der Seite einrichten. Inhalte:

  • Was biete ich als Arbeitgeber (wie beschrieben von Zusatzleistungen bis Technologien)
  • Was erwarte ich von Bewerbern
  • Fotos Arbeitsplätze, Kollegen, Freizeit- und Charity-Aktivitäten
  • Videos: Vorstellung Betrieb + Recruiting-Video
  • Fragen + Antworten
  • Bewerbungs-Möglichkeiten (klassisch, WhatsApp-Nachricht, vorbeischauen etc.) + Bewerbungs-Weg

Stellenausschreibung als Video

  • Ist cool, kann ich als Kandidat nebenbei mal anschauen
  • Da muss ich nicht viel lesen, bekomme ersten Eindruck
  • Gehe nach Besuch bei YouTube - idealerweise - auf die Webseite oder auf einen Social-Media-Kanal des Betriebs.
  • Bzw. nach Betrachten (eines Ausschnitts davon) bei Facebook, Insta + Co. auf Webseite / YouTube

Videos transportieren:

  • Authentische Einblicke ins Unternehmen und den Arbeitsalltag (+ den Feierabend zusammen bzw. Aktionen zusammen)
  • Die sympathischen Gesichter hinter dem Unternehmen (Chefs, Kollegen)
  • Spaß an der Arbeit
  • Das sind ja coole, ganz normale Leute - da sinkt die Hemmschwelle vor Bewerbung / Bewerbungsgespräch

Wichtig inhaltlich

  • Authentisch = Glaubwürdig = Coole Bewerbungsadresse
  • Heisst: Keine abgelesenen einstudierten Texte, kein Schriftdeutsch beim Sprechen
  • Ich spreche so, wie mir der Schnabel gewachsen ist (natürlich mit Stichpunkten wichtiger Inhalte, die ich mir vorher gemerkt habe)
  • Heisst: Ich coache meine Protagonisten oder lasse sie coachen

Umsetzung

  • Verantwortung festlegen (Chefs, Facharbeiter oder Azubis)
  • Zielgruppe (Facharbeiter oder Azubis)
  • Etat
  • Ungefähre Inhalte / Protagonisten
  • Umsetzungsmöglichkeit Eigenleistung
  • Scannen von örtlichen kompetenten kleinen Agenturen (Referenz-Videos raussuchen oder Links geben lassen)
  • Briefing des Dienstleisters (Was ist unser Ziel; was soll dargestellt werden; informativ, witzig, abgedreht?)

Format-Alternative Virtual Reality

  • Vorteile / Einsetzbarkeit:
  • Megacool
  • Ich erlebe den Job so, wie ich ihn später als Azubi erlebe
  • Der Betrieb zeigt: wir setzten modernste Tools ein
  • Für Jobmessen / Schulbesuche
  • Für Bewerbungsgespräche

Verbreitung der Videos (bis auf VR):

  • In voller Länge auf der Webseite und auf YouTube
  • In kleinen Portionen (z.B. 30 Sekunden „3 Fragen an Azubine Laura, was sie an ihrem Job besonders mag“) über LinkedIn und Facebook (für die Eltern von Azubis) sowie über Insta, TikTok und Snap für Azubis

Anzeigen in lokaler Tageszeitung / Anzeigenblatt mit Deal: 

  • Redaktioneller Beitrag über meine supertollen Ausbildungsmöglichkeiten + dazu die bezahlte Stellenanzeige
  • Den redaktionellen Bericht (der idealerweise auch auf der Online-Seite des Mediums steht) auf meine Webseite stellen und über meine Social-Media-Kanäle (Screenshot + Link) verbreiten

In regionalen / fachspezifischen Jobbörsen wenn:

  • Ich vorher meine Hausaufgaben gemacht habe
  • Kostenlose Möglichkeiten nicht den gewünschten Erfolg brachten bzw. wenn es schneller gehen soll
  • Ich das Risiko eingehen mag, Geld zu verbrennen

Auf jeden Fall:

  • Text-Werbung falls möglich mit Foto von freundlichen echten Mitarbeitern
  • Plus mit einem QR-Code zum Recruiting- Video (leicht selbst zu erstellen)

Google:

 

  • SEO bedarf aber eines Aufwands - beim Gestalten der Texte.
  • Genauso müsste man sich einarbeiten in Google Analytics, dem Tool, mit dem man den „Verkehr“ auf seiner Webseite messen und analysieren kann.
  • Deswegen überlassen viele Betriebe diesen Auswand Agenturen, die es in jeder Region inzwischen zuhauf und mit recht günstigen Konditionen gibt.

Performance Marketing neben Google:

  • Vor allem das Aufploppen von Stellenanzeigen bei einer recht kleinen definierten Zielgruppe bei den Social Media Plattformen Facebook, Instagram, TikTok
  • Es bekommen also z.B. nur alle Mitglieder der Plattform, die zwischen 16 und 21 Jahre alt sind, noch zur Schule gehen, das Interesse „Ausbildungssuche“ oder „Technik“ haben und im Landkreis XY wohnen, meine Stellenanzeige ausgespielt

Sonstige Möglichkeiten

  • Regionale Jobmessen (Gemeinschaftsstand über die Kammer organisiert?!). Dafür Material parat haben: Inhalte der Website + Stellenangebote auf Flyer drucken:
  • Roll-up mit Foto Mitarbeiter, Claim wie „Die Heizungs-Profis in XY“ und dazu QR-Code zu Webseite / Video
  • + Video auf Tablet in Dauerschleife
  • Schul-Besuche - entweder zentral organisiert über Kammer oder Schulbehörde von Kreis / Stadt oder selbst auf Mittel- / Real- und Oberschulen zugehen - und dort mit einem aktiven Azubi zusammen über die Chancen, Zukunftsaussichten und tollen Projekte erzählen
  • Info-Tag / Tag der offenen Tür
  • natürlich mit Ankündigungs-Info an örtliche Medien und Ausspielen über Webseite, Social Media Kanäle
  • Aushänge in Schulen, Kneipen, Sportvereinen etc.
  • Unkonventionelle Veranstaltungen mit Partnern wie Kammer, Gewerbeverein, Kommune, Kreis
  • - z.B. Nach-Weihnachtsmarkt in Chemnitz

Strukturierung

  • Die Personalsuche ist Chef-Verantwortung
  • Wer ist operativ Federführer?
  • Zeitaufwand einplanen (Kampagne, Eingang Bewerbungen, Beurteilung, Einladung, Gespräche, Standmitteilungen, Absagen, Verhandlungen, Onboarding)
  • Meine Verlässlichkeit, dass jeder Bewerber Antworten, Standmitteilungen, Absagen erhält spricht sich herum = Marketing

Struktur für Gespräche

  • Ablauf: z.B. Zoom - Persönlich - Kennenlernen Kollegen/Arbeitsplatz - Vertragsangebot
  • Also: wer führt Erstgespräch, wer die finale Verhandlung?
  • Wer wird Bewerbern Betrieb und Kollegen vorstellen?
  • Was wollen wir von den Bewerbern wissen?
  • Was sollten diese im Gespräch unbedingt über uns erfahren?
  • Haben wir beispielhafte Projekte, anhand derer wir unsere Arbeit erklären können?

Nach dem Erfolg

  • Erfolgsmeldung „Neue Azubis bei Fachmann XY“ an die Lokalpresse geben, auf die eigene Webseite stellen und die Social Media Kanäle posten
  • Ideal: Gleich mal ein Video machen: Darum habe ich mich für XY entschieden!
  • Onboarding-Prozess: Sollte natürlich stattfinden
  • Zusätzlich Mentoren bereitstellen?!
  • Und die neue Kraft als Corporate-Influencer gewinnen

 

Gunther Schnatmann, schnatmann media Personalberatung

Veröffentlichungen

 

Zukunftssektor Zeitarbeit (Welt am Sonntag)

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Berater-Karriere im Sportbusiness: Das sind die Voraussetzungen (ISPO WEbseite)

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Die acht größten Bewerbungsirrtümer (Kolumne)

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Blogbeitrag für die Technische Hochschule Deggendorf

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Neues Angebot für Medientrainings: topcom academy startet mit eigenem TV-Studio (PR Journal)

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Ex-„Focus“-Mann Gunther Schnatmann und Wilfried Sauer gründen Medientraining-Akademie (Kress)

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Jobs als Daten-Spezialist: 5 Tipps für den Einstieg in Sport-Unternehmen (ISPO Webseite)

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Dresscode - der späte Sieg der Konventionen (Süddeutsche Zeitung)

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Die 5 No-Gos bei Bewerbungen (Kolumne)

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So wird man Fanbeauftragter bei einem Bundesliga-Verein (ISPO Webseite)

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Die wunderbare Scheinwelt der Frauenmagazine (Deutschlandfunk)

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5 Gründe, warum die Jobs in Agenturen ein Karriere-Turbo sind (Kolumne)

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Jobmotor Messe: Mit diesen 5 Tipps vom Standbesuch zum Traumjob (Kolumne)

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Jobs im Produktdesign, Textildesign und der Produktentwicklung (Kolumne)

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Promotionen - Der Titel-Betrug (Focus)

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Sport-Jobs: Karriere-Chancen für Einsteiger und Spezialisten (ISPO Webseite)

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So finden Sie das passende Studium für Ihren Traumjob im Sportbusiness (ISPO Webseite)

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Frauenfußball im Aufwind: Hier entstehen neue Vermarktungs-Jobs (ISPO-Webseite)

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